Argumentarium

Korrektion von Flüssen und Bächen ohne Kulturlandverlust

LN = Landwirtschaftliche Nutzfläche; FFF = Frucht Folge Fläche

Seit Jahrzehnten geht in der Schweiz laufend gutes Kulturland verloren. Jede Sekunde verschwindet rund ein Quadratmeter Landwirtschaftsfläche. So kommt es auch durch die Korrektion von Flüssen und Bächen vermehrt zu Kulturlandverlusten. Ein aktuelles Beispiel stellt die 2. Thurkorrektion (Revitalisierung der Thur) dar. Bei diesem Projekt gehen pro Kilometer Flussland 6.5 ha landwirtschaftliche Nutzfläche oder 17.3 ha ackerfähiger Boden verloren. Im Vordergrund stehen bei diesem Projekt der Hochwasserschutz, die Renaturierung und die Erholung. Der Schutz des Kulturlandes und die Vermeidung von Kulturlandverlusten fehlen dagegen bei den Projektzielen.

Die Vernichtung von 90 Fussballfeldern Kulturland kostet 30 Millionen Franken! Das ist absurd – geht es doch 10-mal billiger, wenn man das Kulturland schont! Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen, sondern auch unsere Versorgungssicherheit. Das Kulturland erfüllt eine elementare Funktion, denn diese sichert unser Ernährungsbedürfnis. Es kann nicht sein, dass bei der Korrektion von Flüssen oder Bächen die Vermeidung von Kulturland nicht auch ein zentrales Ziel darstellt. Mit dieser Volksinitiative soll sich das nun ändern. Bei Korrektionen von Flüssen und Bächen soll auch der Schutz des wertvollen Kulturlandes und gleichzeitig das Anliegen der Grundwasseranreicherung und des Naturschutzes bestmöglich berücksichtigt werden. Diese Initiative soll dazu beitragen, dass nicht auf Kosten des Landwirtschaftslandes und somit auf Kosten der Ernährungsgrundlage Korrektionen von Flüssen – wie jetzt der Thur – oder Bächen durchgeführt werden. Wir alle sind darauf angewiesen, dass dieses wichtige Kulturland nicht verloren geht.